Einmal ÖPi – immer ÖPi!

Mein langer Weg zum Öpi

Eines steht fest, ein Leben ohne Hund ist für mich nicht vorstellbar. Schon als Studentin, wo andere von wilden Partys und coolen Reisen träumten, war es mein sehnlichster Wunsch, endlich einen eigenen Hund zu haben. Aber was für eine Rasse sollte es sein? Als Kind hatten wir zu Hause einen Hütehund direkt vom Schäfer, langhaarig, gelehrig, lebhaft, so einer sollte es sein.

Ich entschied mich für einen Bobtail. Ein toller Begleiter in allen Lebenslagen, unauffällig im Hörsaal, Beschützer beim Trampen, Reitbegleithund, Hof treu. Also der ideale Hund, aber diese Haare! Als sie starb und die schlimmste Trauer überstanden war, wieder diese Frage, welche Rasse nun?

Inzwischen bereicherten Kinder, Mann, Pferde und Beruf mein Leben, das Anforderungsprofil wurde also komplizierter.

Großer Hund? Geht nicht. Zu unhandlich, Kinder noch zu klein, kein Platz im Auto, wenn wir verreisen wollten, außerdem war meinem Mann eine kleinere Größe der Ausscheidungsprodukte wichtig.
Jagdhund? Geht nicht. Wir wohnen so ländlich mit ganz viel Wild um uns herum, das wäre der Overkill für alle Beteiligten.
Schoßhund? Völlig indiskutabel, dazu ist die ganze Familie zu sportbegeistert.
Langhaariger Hund? Nie wieder solche Haarberge auf dem Hund und in der Wohnung. Ganz kurzhaarig sollte er aber auch nicht sein und nett anzuschauen auch, also entschieden wir uns für Cairn Terrier, in unserem damaligen Lebensabschnitt eine super Wahl.

Als nach fast 20 Jahren der letzte Cairn Terrier uns verlassen hatte, wieder diese Entscheidung, was nun? Inzwischen hatten sich die Auswahlkriterien an eine geeignete Rasse weiter verschärft.

Unsere Terrier waren herzallerliebst, aber die nötige Fellpflege in Form des Trimmens war für Hund und Mensch jedes Mal eine Tortur. Auch sind sie aufgrund ihrer Entwicklungsgeschichte sehr eigenständige Hunde, in unserer Wohnsituation nicht so ganz ideal. Etwas hochbeiniger wurde gewünscht, damit der Hund beim Joggen, Reiten oder Radfahren mithalten kann. Und wachsam wäre auch nicht schlecht. Grundstück und Haus sind so weitläufig, da wäre ein zuverlässiger Aufpasser sehr willkommen.

Bücher gewälzt, Internet recherchiert, Züchter verschiedener Rassen besucht, durch Zufall auf ein Bild vom Öpi gestoßen. „Oh ist der schön“ war die erste Empfindung und genau die richtige Größe, kein unhandlicher Riese, aber eben schon ein richtiger Hund. Aufgeregt die Rassebeschreibung durchgelesen, ist das wahr? Gibt es das wirklich, genau das was wir suchen?

Die Entscheidung war gefallen, doch dann die Katastrophe, es gibt keine Welpen!!!

Durch Glück bekamen wir dann doch vor etwas mehr als 6 Jahren unsere „Smilla“ (Quarissa v.d. Peerdespuhl) und es ist wirklich kaum zu glauben, sie ist für uns der ideale Hund. All unsere Hoffnungen wurden erfüllt und noch viel mehr.

Doch wie kann das sein, dass so eine tolle Hunderasse so wenig bekannt und selten ist? Um zum Erhalt der Rasse beizutragen, durchlief Smilla den langen Weg der Zuchtzulassung und hat inzwischen auch schon Nachkommen bekommen, mit Chance werden ihre Gene weitergetragen. Seit Kurzem gibt es auch in Deutschland einige Öpi-Züchter und die Lage ist nicht mehr ganz so hoffnungslos. Wir hoffen also, dass die Zahl der Öpi-Infizierten weiter wächst und was auch immer die Zukunft bringt, für uns ist klar:

Einmal Öpi – immer Öpi

Birgit Sass