Rally-Obedience

Rally-Obedience und warum es einen so anfixt

Rally Obi – was ist das?
Die Sportart kommt aus Amerika und wurde dort Ende der Neunziger Jahre von Charles „Bud“ Kramer entwickelt. Während diese Sportart in Amerika schnell eine große Anhängerschaft erobert hat, war sie in Deutschland noch lange relativ unbekannt.

Seit 2002 konnte man auf der Seite von Christina Sondermann, das erste Regelwerk und die dazu gehörigen Schilder und Übungsbeschreibungen finden.  10 Jahre später gab es zwei unterschiedliche Regelwerke in Deutschland. Seit 2014 gibt es ein einheitliches Regelwerk in Deutschland für alle Verbände, welches 2017 und jüngst 2022 überarbeitet wurde. Mit der letzten Überarbeitung kam eine sehr große Änderung: die Arbeit des Hundes auch auf der rechten Seite des Menschen, was eine echte Herausforderung für die Hundesportler darstellte, denn bis dahin gab es nur eine „richtige“ Fußposition – und die war immer immer links.

Bei der Sportart Rally-Obedience stehen die perfekte Kommunikation und die partnerschaftliche Zusammenarbeit Mensch-Hund-Team im Vordergrund. Es werden Übungen aus der Fußarbeit in vielen Variationen verwendet und zu einem immer unterschiedlichen Parcours zusammengestellt. Die Stationen bestehen aus Schildern, die dem jeweiligen Team angeben, was zu tun ist und in welche Richtung es weitergeht. Der Hundeführer nimmt nun seinen Hund bei Fuß und arbeitet den Parcours möglichst schnell und präzise ab.

Das Schöne an diesem Sport, das, was mich besonders „anfixt“ ist, dass Hund und Mensch während ihrer Arbeit ständig miteinander kommunizieren dürfen. Der Hund darf jederzeit angesprochen, motiviert und gelobt werden und an gewissen Stellen darf sogar im Turnier ein Leckerbissen gegeben werden. Der Hund ist wirklich vollwertiger Teampartner!

Zudem benötigt der Hund keine besonderen Grundeigenschaften, wie z.B. Wasseraffinität oder Sprungvermögen oder massive Ausdauer. Für Rally Obi lässt sich jeder Hund begeistern, der sich für die Arbeit mit seinem Menschen motivieren lässt. Der ÖPi ist meistens ja wirklich gut zu begeistern – wenn der Mensch was „ausheckt“, dann ist der ÖPi in der Regel nicht weit! Die Rally Obi – Übungen sind alle machbar für einen ÖPi, die Sprünge sind dem Hund in der Größe angepasst, die Zeit im Parcours kommt nur bei Punktgleichheit zum Tragen.

Bei den Übungen ist mittlerweile alles vertreten: Richtungswechsel, Positionswechsel direkt am Hund, wie auch auf Entfernung, Hund an einer Position warten lassen und später abrufen, über Hürden schicken oder abrufen.

Elektra-Elli vom Bunten Hundehof und ich, wir starten nicht nur in Deutschland, sondern seit ein paar Jahren auch erfolgreich in Dänemark. Dort wird schon in der Anfängerklasse „Begynder“ der Hund auch auf rechts geführt. Im weiteren Verlauf gibt es, anders als in Deutschland, auch eine Box (ähnlich wie im Obedience), in die der Hund geschickt wird, es gibt einen Tunnel (analog zum Agility) und es kann in der Championklasse (höchste Klasse in Dänemark) auch sein, dass zwei Hürden hintereinanderstehen und der Hund voraus drüber geschickt werden muss. Also auch hier noch mal ein paar Besonderheiten, aber genau das reizt uns, denn es fordert uns heraus. Es gibt kein „Ziel oder Endergebnis“, es gibt ein stetiges „miteinander“ – genau mein Sport!

Aktuell sind wir amtierender Bundessieger in Deutschland, wir haben im Jahr 2022 die Bundessiegerprüfung in Bayern mit sagenhaften 100 Punkten gelaufen und waren damit unangefochten! Am 08.10.2023 geht es auf die Windhundrennbahn nach Gelsenkirchen, wo wir unseren Titel verteidigen werden!

Sandra Bryndel mit Elektra-Elli
https://landpinscher-elektra.hpage.com/