Von einem der auszog das Deckmanagement zu erlernen…
Wer da denkt, Hunde züchten sei eine ganz einfache Angelegenheit, der hat sich gründlich getäuscht. Nach den vielen bürokratisch geprägten Vorbereitungen zur Zuchtzulassung, kommt endlich ein großer Moment: Die Fahrt zum Deckrüden. Schon Wochen vorher hat die Familie die Hündin nicht mehr aus den Augen gelassen: Wann wird sie nun endlich läufig? Dann plötzlich der lang ersehnte erste Blutstropfen, Schnappatmung, es kann losgehen. Bücher hat man gewälzt, im Internet recherchiert und eine tüchtige Tierärztin zur Hand. Vor allem aber viele, viele sich auch durchaus widersprechende und wohlmeinende Ratschläge von anderen Züchtern erhalten.
Natürlich wohnt der auserwählte Lover nicht gleich nebenan. Es ist der 12. Tag der Läufigkeit, der Progesteronwert ist wie erhofft, das Scheidenepithel unter dem Mikroskop befragt, das Wetter ist schlecht und die Autobahn voll – jedoch man erreicht sein Ziel. Der Rüde wartet schon, die Hündin ziert sich nicht – aber nein noch immer kein Deckakt in Sicht. Wer da geglaubt hat, der Rüde würde sofort sein Bestes geben, der steht nun ganz allein im Regen. Menschenkinder zeugen, das kann ich belegen, ist viel einfacher, als Rüden zum Decken zu bewegen. Es ist eben nicht so, dass hier einfach drauflos gerammelt wird. Auch die Hündin möchte umgarnt werden, liebevoll abgeschleckt, und der Rüde tut sich schwer zu erkennen, welches denn nun die richtige und Erfolg versprechende Seite der Hündin ist.